Tuesday, January 23, 2007

Die Sache mit dem Föhn

















König Kunde.

König Kunde.

Der Wahlspruch geht landauf landab die Runde.

Der liebe König Kunde, wills Produkt gleich zur Sekunde.

Und spurt der brave Grafikwichtel nicht, springt der König dem Wicht mit dem Messer ins Gesicht.

Am besten doch schon vorgestern, soll die Grafik da sein, bitte flott doch, Schwestern.

Bei so viel Stress und Email-Chaos, fällt so manch einem glatt schon das Haar-aus!

Da wird er laut, der grelle Schrei, man schaff´ ihm einen Föhn herbei!

Und ehe er sich noch versah, hatte er ihn auch schon da!

" ICH KRIEG NEN FÖHN ! "

Hallts durch den Raum, sein Mund quillt auf und bebt vor Schaum.

Rache schwört er bitterbös, doch die deadline macht ihn seit Tagen schlaflos und nervös.

Der Griff zum Hörer, empört und wild den Redakteur es nun zu weisen gilt!

Doch am Telefon, ganz lieb und fein kriecht der Wicht dem König in seinen Arsch hinein...

Und die Moral von der Geschicht:
Föhn den kleinen Wichtel nicht!




So oder so ähnlich, nein, genauso steht es bald im feinsten Edding-Siebdruck in gewissen Sitzungsräumen diverser "Rundfunkanstalten". Vielleicht ringt es ja dem einen oder anderen Mediengigolo bei der mühseligen Darmentleerung ein gepresstes schmunzeln ab.

Zumindest ich hab vor meinem geistigen Auge die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als ich zum ersten mal davon erfuhr, dass ein Kollege scheinbar Unzucht mit einem Haartrockner getrieben hatte.
Wie auch sonst sollte man einen Föhn bekommen?

Vielleicht per Post? Bei ebay ersteigert?
Dummerweise noch rechtzeitig an der Decke im Bad entdeckt, als er in die Wanne steigen wollte?

So ein Föhn an sich ist ja was ganz harmloses.
Man steckt ihn ein, richtet die Düse auf das nasse Haar, die feuchte Hose, den zu karamelisierenden Zucker oder dem Schrumpfschlauch, schiebt ein kleines Hebelchen auf ein rotes Symbol und erfreut sich kurzer Zeit später eben trockener Haare, einer trockenen Hose, hochköstlichen Karamels oder einem geschrumpften Schlauch...

Was könnte diesem Herrn Kollegen also daran gelegen sein, einen Föhn zu bekommen?
Recht feucht sehen seine Haare eher selten aus. Vielmehr total verwurstelt.
Würste findet er im Übrigen ganz besonders toll:
"Coole Wurst"
Dieser immanente Ausdruck der Zustimmung fordert nicht nur Sympathien bei den Kollegen, sondern ermuntert auch jeden sofort, die ihm eigene grösstmögliche Anstrengung dem aktuellen Projekt zugute kommen zu lassen.

Ein genialer Trick eigentlich!

Unter einer Wurst kann sich jeder etwas vorstellen. Vor allem kleine Hündchen, die sich immer wieder über eine Wurst als Belohnung freuen, wenn sie ihre Arbeit zur allgemeinen befriedigung erledigt haben.

Also:
"Ich krieg nen Föhn"
ist böse, ist Stress, ist hulkeskes Austicken mit Kopf durch die Wand

"Coole Wurst"
ist easy going, ist sunshine in my ass, hang loosiges chillen und freundliches Kollegenstreicheln

Mal sehen, was mein Lieblingshasskollege in seiner einmonatigen Zeit als Projektmanager noch so alles von sich gibt.

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